Donnerstag, 11. Oktober 2012

Jitensha, Jitensha...

...heißt auf Japanisch Fahrrad, und so langsam mag ich nicht mehr Fahrrad fahren! So viel, wie ich hier bisher damit unterwegs war, fahre ich in Deutschland ein ganzes Jahr nicht! Aber man muss das Wetter ja ausnutzen, solange es noch gut ist und keine winterlichen Verhältnisse herrschen. Die Bewegung an der frischen Luft tut außerdem echt gut!
Aber erstmal zu einem Tag, wo ich ausnahmsweise nicht mit dem Rad unterwegs war (weil ich zu diesem Zeitpunkt nämlich noch gar keins hatte).
Letzte Woche Freitag fand in der Lounge des Wohnheims eine "Orientation" statt. Uns wurde viel sinnloses Zeugs erklärt, was wir eh schon wussten, da wir mittlerweile ja bereits eine Woche hier sind. Um danach noch ein bisschen frische Luft zu schnappen, sind wir in der gewohnten dreier Konstellation noch ein bisschen spazieren gegangen. Die Landschaft ist hier echt schön, wenn man so über die Felder blickt und immer von Bergen umgeben ist. Leider wurde es dann auch schon relativ schnell dunkel. Hier ein paar Bilder von unserem abendlichen Spaziergang:

Schöne Landschaft in der Abenddämmerung.
Normales japanisches Haus mit einem Obstbaum. Hab vergessen welche Frucht es war...
Lilanes Haus mit lilanen Blumen davor :)
Der Baseball-Club einer Schule hat gerade Training.
Das war dann auch schon der Freitag.
Am Samstag sollten wir uns dann endlich mit Kaho treffen, die ich von der diesjährigen Summerschool kannte und von der ich ein Fahrrad geliehen bekommen sollte. (Ich habe mit dem Post Titel etwas vorgegriffen, das Rad habe ich also erst seit letzter Woche Samstag)
Ich war also überglücklich, nicht mehr überall zu Fuß hin latschen zu müssen! Habe das Fahrrad kurz vor der Uni geparkt, dann sind wir zusammen weitergefahren in das bessere der beiden Shopping Center. Sind dort ein bisschen rumgelaufen und haben zum Schluss noch Purikura gemacht (japanische Fotoautomaten, wo man die Bilder lustig verzieren kann). Danach waren wir Mittag essen in einem auf Ramen spezialisierten Laden. Sehr lecker! Natürlich habe ich mich prompt wieder voll gesaut. Aber bei Ramen, die man dann auch noch mit rutschigen Plastikstäbchen essen soll, bekomm ich das leider nicht anders hin. Nach dem Essen sind wir noch ein bisschen zusammen in der Gegend rumgefahren und in der Nähe des Bahnhofs Fukui rumgelaufen, weil es dort auch ein paar Geschäfte gibt.
Wir wurden dann wieder an der Uni abgesetzt und ich bin glücklich und selig auf meinem neuen Fahrrad zurück ins Wohnheim gefahren :)
Hier ein paar Bildchens:
Das Einkaufszentrum. Von außen relativ hässlich. 
Dafür um so süßere Kuchen! Die mag man doch gar nicht essen!
In Japan ist (auch) schon das Halloween Fieber ausgebrochen. In jedem größeren Supermarkt gibt es jetzt überall Halloween Artikel. 
Die unschönste Ecke im Einkaufszentrum. Ein Tiergeschäft, in dem hinter Glas ultra süße Hunde- und Katzenbabys angeboten werden. Einfach nur schlimm. Und das mitten im Einkaufszentrum, neben Handys und Klamotten...

Purikura! Die Automaten machen außerdem die Haut und Haare schöner und die Augen größer!
Der Laden, wo wir Ramen gegessen haben. Die Mitarbeiter hatten alle Handtücher um den Kopf gewickelt. 
Nochmal von außen.
Mein Ramen.
In der Nähe vom Bahnhof.
Kreuzung i.d. Nähe vom Bahnhof. Die Ampel spielt eine schöne Melodie, wenn für die Fußgänger grün ist.
Und zum Schluss man lange erwartetes Fahrrad! Vollkommen ausreichend. Reifen aufgepumpt, den Sattel etwas (naja, eher deutlich) höher gestellt, eine Lampe gekauft, und schon kann es losgehen!
Losgegangen ist es dann auch gleich am folgenden Tag, dem Sonntag. Das Wetter war gut und wir wollten nach Tôjinbô, zu den "Selbstmörderklippen" an der Küste Fukuis. Mit dem Rad dauert das ca. 2 Stunden in eine Richtung. Wir sind also morgens um 9 Uhr frohen Mutes losgefahren und haben noch etwas Proviant im Supermarkt gekauft.
Der Supermarkt.
Ich vor dem Supermarkt, noch trocken.

Während wir fuhren bemerkten wir, dass der Himmel vor uns immer dunkler wurde. So ungefähr sah das aus, nur noch schlimmer:



Da wo wir herkamen allerdings, war strahlend blauer Himmel. Egal, weitergefahren. Wären wir doch nur früher schon umgedreht... Erst fing es langsam an zu tröpfeln, aber je weiter wir fuhren, desto doller wurde der Regen, bis wir irgendwann schon ziemlich durchnässt waren und die Haare um Gesicht klebten. So mussten wir die Tour leider abblasen :( Hatte einfach keinen Sinn. Immerhin sind wir auf dem Rückweg, nachdem wir wieder aus dem Regen rausgefahren waren, sogar noch getrocknet.
Zurück im Wohnheim hatten wir aber keine Lust, jetzt den ganzen Sonntag zu Hause zu sitzen. Also sind wir einfach in die andere Richtung aufgebrochen, dorthin, wo die Sonne schien und es warm war. Das Ziel hieß: Nishiyamakoen. Übersetzt ungefähr "der Park beim westlichen Berg" oder so ähnlich.
J. hatte leider unterwegs einen Platten und musste umkehren, so sind ich und S. alleine weitergefahren. Die Landschaft war leider nicht so toll, da wir größtenteils an einer großen Straße lang durch ein Industriegebiet gefahren sind, Gegenwind hatten wir auch noch. Aber immerhin war das Wetter diesmal echt gut! Im Nachhinein habe ich sogar einen kleinen Sonnenbrand bekommen.

Man sieht: deutlich besseres Wetter. Und wunderschöne Landschaft! 

Endlich angekommen. Der Park war kein Park im eigentlichen Sinne, nur unten am Berg. man konnte den Berg hochlaufen und der Weg war schön bepflanzt. Zwischendrin gab es dann einen kostenlosen Mini-Zoo und oben eine Aussichtsplattform. Nach unten haben wir uns dann für einen etwas abenteuerlich aussehenden Weg entschieden. Alles andere wäre ja langweilig. ;)

Nach ca. 1 1/2 Stunden Fahrt endlich angekommen! Stein beim Park auf dem steht "Nishiyamakoen".
Traditionell japanische Toilette am Park. Man hockt sich da halt "einfach" drüber. Mittlerweile kann ich das auch, ich frage mich aber immer noch, wie alte Menschen damit zurecht kommen. Kein Griff und nichts zum wieder hochziehen.
Die Aussicht während des Aufstiegs auf den kleinen Berg. 
Der Aufstieg.
Eingang zum Zoo.
Rote Pandas. Total knuffig! :D
Man soll weder Essen noch Finger in das Gehege stecken!
Kranich. Sehr schöner Vogel, auf Hokkaido (nördlichste Insel Japans) leben die sogar noch frei. 

Eindrücke im Park und auf dem Weg nach oben bzw. unten:





Oben!



Der "Abenteuerpfad". 
Ganz viel Bambus! :D
Nach weiteren 2 Stunden Rückfahrt inkl. Stopp im Supermarkt, waren wir endlich zurück. Zusammen haben wir noch Curry Reis (bestehend aus Karotten, Kartoffeln und nach Wahl Rindfleisch in Currysoße über Reis) gekocht und das dann unten in der Lounge gegessen. Dazu gab's japanischen Alkohol, der eher aussah und auch ähnlich schmeckte wie Fanta Grape.



Trotz des ins Wasser gefallenen Ausflugs nach Tôjinbô ist der Tag dann doch noch echt schön geworden! Ich war verständlicher Weise aber auch recht kaputt und froh, mich abends ins Bettchen legen und ausschlafen zu können. Denn obwohl der nächste Tag ein Montag war, hatten wir frei (Sports Day).
Die Erlebnisse ab dieser Woche Montag gibt's dann im nächsten Beitrag zu lesen, sonst wird das hier noch zu viel auf einmal! ;)

2 Kommentare:

  1. Das ist ein Nudelgericht (ursprünglich aus China). Da sind ganz lange Nudeln drin, meistens 2 dünne Scheiben Fleisch, bisschen Zwiebeln und anderer Gemüsekram. Und ganz viel Suppe. Gibt's auch sehr viel als Instant Nudeln zu kaufen.

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