Samstag, 13. Oktober 2012

Die große Tour zum Eiheiji

Das ist der bekannteste Tempel in Fukui.
Aber erstmal zum Montag (der schon wieder so lange her ist, das meine Erinnerungen nur noch schwach sind...).
Weil Montag "Sports Day" war, hatten wir keinen Unterricht. Daher war erstmal ausschlafen und den Tag ruhig angehen angesagt :) Nachmittags sind wir dann mit dem Rad mal wieder Richtung LPA, dem großen Einkaufszentrum gefahren, da uns S. zeigen wollte, wie man mit dem Fahrrad dorthin kommt. Da keiner von uns wirklich shoppen gehen wollte, sind wir anstatt dessen zu meinem absoluten Lieblingsladen Mister Donut, der sich im Erdgeschoss befindet, gegangen. Wirklich, es gibt nichts vergleichbares in Deutschland! Die Dinger sind soooo lecker und es gibt so viel Auswahl! Mehr als 2 Stück auf einmal schafft ein normaler Mensch allerdings auch nicht, da das einfach zu süß wäre.


Alles voller Donuts in allen möglichen Variationen!
Meine beiden :) Rechts der altbewährte und sehr süße Honig-Guss Donut, links ein "normal-weicher" mit Erdbeerglasur.
Vor dem Eingang zum LPA standen eine Reihe kleiner Figuren, die zum drauf sitzen einluden.

Den erfolgreichen Abschluss unserer Tour bildete der Besuch bei Nitori, einem Einrichtungsmarkt (in etwa sowas wie Ikea). Dort wollte ich mir nun endlich einen sog. "Ofen Toaster" kaufen. Sieht aus wie eine Mikrowelle in klein, man kann damit Toast toasten und auch einige Dinge erwärmen oder Pizza machen. Schon praktisch sowas, wenn man weder Mikrowelle noch Ofen noch sonst irgendwas hat.
Das isser!
Habe das Teil jetzt schon regelmäßig benutzt und bin voll zufrieden soweit. Für 20€ eine akzeptable Sache.

Dienstag war nichts besonderes. Aber wenigstens ein Bild von meinem Abendessen sollt ihr haben:
Links:Gyoza Rechts: Tonkatsu. Nicht selbstgemacht sondern fertig im Supermarkt gekauft ;)

Mittwoch. Am Mittwoch stand der Besuch des berühmtesten Tempels Fukuis auf dem Plan. Natürlich wieder mit dem Rad. Theoretisch "nur" ca. 15km. Wenn da nicht der Berg gewesen wäre...
Auf jeden Fall konnten wir diesmal erst gegen 15 Uhr los, weil S. vorher noch Unterricht hatte. Vorher habe ich aber das erste mal "richtig" gefrühstückt da ich ja wusste, dass eine längere Tour vor uns liegt.


Der Weg diesmal war relativ einfach: immer der einen großen Hauptstraße folgen. Dann irgendwann kam, wie unerwartet in Japan, ein Berg. Blöder Weise war der Tunnel nur für Autos, daher mussten wir uns irgendwie die verschlungenen Bergstraßen entlang ÜBER den Berg quälen. Ja, quälen trifft wirklich zu. Abgesehen davon, dass es einigermaßen warm war, war die Steigung ganz schön stark. Wir sind abwechselnd mit dem Rad ein Stück gefahren und dann wieder ein Stück zu Fuß, aber irgendwann ging es nur noch zu Fuß, die Kraft war einfach weg. Umso froher waren wir, als die Straße wieder eben wurde und wir uns auf dem Rad runter rollen lassen konnten. Dabei hätte ich dann fast eine Schlange überfahren, weil ich sie bei dem Tempo zu spät gesehen hatte. Ein Foto konnte ich leider nicht von ihr machen, da sie nach meinem Schrei schnell zurück in die Büsche geschlängelt ist. Aber hier ein paar Bilder von vor auf unter nach dem Berg.
An der Straße zum Berg. Keine Ahnung was das ist. Vielleicht soll man das anbeten, oder es ist ein Wächter vom Berg irgendwas?
Noch nicht so steil. 
Auf dem Berg. Ganz schön waldig. Auf dem ganzen Weg ist uns weder Mensch noch Auto oder irgendwas begegnet.
Und wieder runter vom Berg bzw. raus aus dem Wald. Endlich.
Auch wenn wir den Berg überwunden hatten, war der Weg noch längst nicht zu Ende und leichte Steigungen gab es regelmäßig, sodass wir nur schleppend voran kamen. Ein paar Bilder, während wir auf dem Weg zum Tempel waren. Wie immer sehr ländlich und total ab vom Schuss.
Am Rand einer Straße waren Seile in Form von Pferden gesteckt. Welchen Sinn das hatte konnte ich leider nicht herausfinden.
Warum steht da eigentlich nie eine Kilometerzahl, wie weit es noch ist?


Ein kleiner und sehr alter Schrein.
Nach gefühlten endlosen Steigungen und Anstrengungen, die kein Ende nehmen wollten, hatten wir es endlich geschafft. Blöder Weise konnten wir die Tempelanlage nur von außen bestaunen, da der Tempel selbst schon geschlossen hatte, wie auch alle der umliegenden Souvenirläden (und das um 17 Uhr). Weil es schon langsam dunkel wurde, sind leider auch die Bilder nicht soo gut geworden, ich hoffe man bekommt trotzdem einen kleinen Eindruck von der Schönheit der Tempelanlage.
Die Straße, die direkt auf den Tempel zuführte, mit ganz vielen (geschlossenen) Souvenirläden.

Die Treppen außen am Gebäude finde ich sehr schick.



Alte Mauer.
Schöner Wasserfall.
Schönes Wassergerinnsel neben dem schönen Wasserfall.



Schöne Idee mit dem Boot und dem Frosch.





Insgesamt sehr idyllisch. Wer mehr über den Tempel und die Anlage wissen möchte, kann hier nachschauen: Eiheiji
Wie gesagt wurde es leider schon recht schnell dunkel und Souvenirs konnten wir auch nicht kaufen. Nachdem wir genug Fotos geschossen hatten, haben wir uns deshalb auch zügig auf den Rückweg gemacht, der ja immerhin noch ca. 2 Stunden Fahrt und ein erneutes Überwinden des Berges bedeutete. Vor letzterem hatte ich besonders Respekt, da es als wir dort ankamen inzwischen auch fast stockdunkel war. Von Straßenbeleuchtung halten die Japaner sowieso nicht viel und auf der Bergstraße war es sowieso Stockdunkel. Zum Glück hatten wir wenigsten unser Fahrradlicht. Der Rückweg war dann auch gar nicht so steil und anstrengend wie auf der Hinfahrt, wir konnten uns viel auf dem Rad rollen lassen weil es fast immer ein bisschen bergab ging. Nach dem Berg und wieder auf der großen (und helleren!) Hauptstraße im Industriegebiet, haben wir noch Zwischenstop in einem american style Restaurant gemacht. Hab leider vergessen ein Foto von meinem Essen zu machen, ich hatte zu großen Hunger... Gegessen habe ich ein Hamburg (sowas wie eine Hamburger Frikadelle, auch Hacksteak genannt - Hamburger heißen die Dinger nur, wenn es ein Hamburger ist: also eine Frikadelle zwischen 2 Brötchen) mit Käse überlaufen und dazu Reis. Das ist sowas wie das Standartessen in dieser Art von Restaurant. Wie immer in Japan gab es Wasser umsonst zu trinken, so dass man sich die Kosten für ein Getränk sparen konnte. Weil der Hunger nach so einer großen und anstrengenden Radtour groß war, gab es ausnahmsweise auch noch Nachtisch: einen Bananen-Crepe.
Sehr lecker! Hätte nach meinem Geschmack noch ein bisschen mehr sein können.

Vollgefressen haben wir uns gezwungener Maßen wieder aufs Rad geschwungen um den Rest des Weges zu bestreiten. Zurück im Wohnheim habe ich mein erstes Bad hier in Japan genommen. Auch wenn die Wanne etwas kurz war, so sind die japanischen Wannen generell viel tiefer als die in Deutschland und das Bad hat sehr gut getan.

Am Freitag gab es noch eine "International Student Orientation". Diesmal richtig offiziell in der Uni mit seeehr vielen Austauschstudenten und deren Tutoren. Wir mussten also ca. 2 Stunden lang verschiedensten Leuten beim Reden zuhören. Das meiste davon wussten wir eh schon bzw. sollte bei normalem Menschenverstand selbstverständlich sein. Außer man ist Chinese, aber da hilft es dann auch nichts es denen noch mal zu erklären, die halten sich eh an keine Regeln (jedenfalls nicht außerhalb Chinas, wie es dort ist, kann ich natürlich nicht beurteilen). Außerdem haben wir schrecklich viel unnötigen Papierkram bekommen. Danach gab es dann in einem anderen Raum noch eine Art Begrüßungsirgendetwas. Ein alter Japaner hat den Entertainer gespielt, indem er einen traditionellen Tanz getanzt hat (O-Bon) und mit uns ein einfaches japanisches Kinderlied gesungen hat. Zwischendurch konnte man von den Süßigkeiten essen, die auf den Tischen ringsum verteilt waren. Nach einer Stunde war das ganze auch schon vorbei und wir haben den Tag ausklingen lassen. Hier noch ein paar Bilder davon:





Weiter geht es dann unter anderem mit der wahrscheinlich vorerst letzten großen Radtour, die heute (am Samstag) stattgefunden hat :)


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