Mittwoch, 12. Dezember 2012

Vom Land in die Stadt - Eine Woche Osaka!


Am Sonntag den 2. Dezember war es endlich soweit: ich fuhr nach Osaka, um mich dort mit meiner Freundin L. zu treffen, die ihr Auslandssemester zurzeit auf den Philippinen absolviert. Eine Woche Osaka lag vor uns, auf die wir beide uns bereits seit Wochen freuten!
Zuerst ein paar Fakten über Osaka: Mit ca. 2,6 Millionen Einwohnern ist Osaka die drittgrößte Stadt Japans und liegt in der Kansai Region, ziemlich zentral in Japan. Das Ballungsgebiet drum herum, wozu auch die Städte Kyoto und Kobe gezählt werden, hat um die 17,5 Millionen Einwohner. Eine Zahl, die man sich als Deutscher nicht so richtig vorstellen kann, wie ich finde. Erst recht nicht, wenn man seit ein paar Monaten in der Pampa lebt (= Fukui). Das hat nämlich im Vergleich nur 266.000 Einwohner. Man ziehe sich außerdem die Bevölkerungsdichte rein: Osaka mit 12.045 Einwohner pro km2 und Fukui hingegen mit gerade mal 496. So kam es mir auch vor, als ich in Osaka ankam, aber dazu später.
Da mein Bus, der mich bis zum (sehr sehr großen) Bahnhof Umeda bringen würde, schon morgens um 7:30 Uhr fuhr, musste ich dementsprechend früh aufstehen. Mit der Busfahrt hat aber alles gut geklappt, abgesehen davon, dass ich verständlicher Weise etwas müde war und mir während der Fahrt etwas übel wurde. Wenn ich nicht gerade versucht habe zu schlafen, genoss ich die Landschaft, die an uns vorbei zog. Am Bahnhof Umeda angekommen, schleppte ich mich samt Gepäck Richtung Osaka Station (die gleich nebenan ist) und dort zur Information um zu erfahren, wie und wo ich von dort zum Flughafen kommen kann, um L. abzuholen. Außerdem staubte ich einen Bahn- und Stadtplan von Osaka ab, der sich später mehrfach als sehr nützlich erwies. Mein erster Eindruck von Osaka, als ich über eine Kreuzung lief, um zum anderen Bahnhof zu gelangen: Oh Gott sind das viele Menschen! So viele waren es wohl eigentlich gar nicht, aber in Fukui sehe ich selbst im einzigen Einkaufszentrum auf einem Sonntag nicht so viele Menschen auf einem Fleck! Ich Landei!^^
Nach ca. einer Stunde Bahnfahrt am Flughafen angekommen, folgte ich den Schildern um L. am richtigen Terminal in Empfang zu nehmen. Vielleicht habe ich mich in der Eile auch verguckt aber ich könnte schwören, dass mich das Schild in die falsche Richtung geschickt hat. So wartete ich also eine Zeit lang am falschen Terminal, nämlich dem südlichen. Nach einiger Zeit fragte ich dann an der Information nach um zu erfahren, dass ich zum nördlichen Teil der Ankunftshalle gemusst hätte. Der war eigentlich nur ca. 100m weiter entfernt. Nachdem ich ein Stück in die richtige Richtung gelaufen war, haben wir uns dann auch endlich gefunden. Puh! Besser spät als nie!
Um unser Gepäck abzuladen und kurz zu verschnaufen, ging es erstmal in unsere Unterkunft, die in dem unschönsten Teil von Osaka lag. Aber dafür war sie günstig! (Die gleiche Unterkunft, in der ich bei meiner Ankunft in Japan vor der Weiterfahrt nach Fukui übernachtet habe, siehe Eintrag vom 30. September)
Da es so lange gedauert hat, bis wir uns am Flughafen gefunden hatten und bis wir in der Unterkunft angekommen, auch noch gute eineinhalb Stunden vergangen waren, konnten wir an dem Tag nicht mehr viel unternehmen. Abgesehen davon, waren wir beide etwas k.o. Für das Erkunden der näheren Umgebung, den Gang zum Supermarkt und einem Abendessen, hat es dann aber noch gereicht ;) Am Abend haben wir dann Pläne für die nächsten Tage geschmiedet. Was wir machen wollten stand schon einigermaßen fest, nur wann wir was machen würden noch nicht. Hier erstmal kurz ein paar Bildchen vom 1. Tag:
Der Bahnhof in Osaka, von dem ich mit dem Zug zum Flughafen gefahren bin.
Mein Helfer in der Not.
Ähnlich grau wie Fukui, nur viiieel viel größer!
Eine Entdeckung in einem Bahnhof. Bahnhöfe kann man hier leicht mit Einkaufszentren oder Fressmeilen verwechseln, so viele Geschäfte gibt es dort unterirdisch!
Ganz in der Nähe von unserer Unterkunft, dort kann man günstig Essen gehen. (In der Nähe vom Eingang des Tennoji Zoos)
Ein ähh, ich weiß auch nicht. Irgendein Maskottchen oder so mit random Japanerin.
Der Tsutenkaku Tower. Da hätte man sicherlich auch hochfahren können, haben wir aber nicht gemacht.
Als wir uns abends einen Tee machen wollten, haben wir diese Tollen Gläser entdeckt und die restliche Zeit für uns beansprucht.
Am 2. Tag (Montag, 3. Dezember) bzw. unserem eigentlich ersten richtigen Tag, haben wir uns gleich die Hauptattraktion von Osaka vorgenommen, das Schloss. Das Ursprüngliche Gebäude wurde 1583 von Toyotomi Hideyoshi, einem der drei Reichseiniger Japans, erbaut. Nicht nur das Schloss selbst ist ein Hingucker, auch die Parkanlage drum herum ist wunderschön und großzügig angelegt. Im Frühjahr zur Kirschblütenzeit, wäre der Park sicherlich noch viel schöner gewesen, aber auch im Herbstlook sehr ansprechend. Natürlich sind wir auch ins Schloss reingegangen, welches mehrere Etagen hat, auf denen man etwas über die Geschichte des Schlosses erfährt und sich wie in einem Museum verschiedene Gegenstände ansehen kann. Ganz oben hatte man einen guten Überblick über die Stadt und konnte am Horizont auch mal wieder Berge sehen! Vor dem Verlassen des Schlosses haben wir noch die Souvenirläden durchstöbert. Wieder unten angekommen, habe ich endlich mal Takoyaki probiert, eine Spezialität, die eigentlich aus Osaka kommt, die man aber immer und überall kaufen kann und die Japaner eben so oft in sich hineinstopfen. Fazit: nie wieder! Ich hatte den Oktopusanteil einfach unterschätzt...wenn ich jetzt noch an das kleine lila Ärmchen mit Saugnäpfen denke, was sich in dem Teigbällchen versteckt hat, wird mir ganz komisch. Aber ich habe es immerhin probiert! Wir sind dann noch ein bisschen durch den Park geschlendert, bevor es zurück zur Bahnstation ging.

Auf dem Weg zum Schloss. Die Gegend sieht schon viel besser aus als die um unsere Unterkunft. 
Schicke, moderne Architektur.
Am Schloss bzw. erstmal im Park angekommen.

Eine Karte zur Übersicht des Geländes.



Das Schloss.
Einer von vielen Takoyakiständen, der uns später zum Verhängnis werden sollte.
Ausblick von ganz oben vom Schloss.
Im Museum des Schlosses.
Takoyaki.
Das Schloss mit wunderschön rotem Herbstlaub.
Hochhäuser! Sieht man in Fukui nicht so wirklich.
Tempelanlage im Schlosspark.
L. mit rotem Herbstlaub.



Am Dienstag, den 4. Dezember, ging es zur Abwechslung zum Shoppen nach Namba. Sportlich wie wir sind, sind wir den Hinweg zu Fuß gegangen was dazu geführt hat, dass wir die Hauptshoppingmeile erst etwas später und nach einigem Fragen gefunden haben. Osaka ist aber auch groß und verwirrend, selbst wenn man einen Stadtplan hat! Als wir sie dann gefunden hatten, war es aber wirklich toll und wir waren überwältigt von all den Eindrücken, blinkenden Reklamen und Lichtern und den vielen, teilweise kuriosen Geschäften. Auch einen H&M gab es! Dort haben wir beide uns auch gleich was gekauft^^ Zwischendurch machten wir eine kurze Essens- und Verschnaufpause und haben Ramen gegessen, bevor es weiterging, eine schier endlose gradlinige Shoppingstraße entlang. Auch haben wir an diesem Tag das erste mal zusammen Purikura gemacht.
Trotzdem wir die Straße noch nicht komplett langgelaufen waren, haben wir irgendwann aufgegeben. Wir waren einfach zu kaputt. Bevor es zur Bahn ging, haben wir uns noch kurz einen Donut (nicht bei Mister Donut!) gegönnt. Auf dem Weg zum Bahnhof hat mich dann auf einmal jemand angesprochen und am Arm getippt. Meine frühere Gastschwester von meinem Japanschüleraustausch stand plötzlich vor mir! Was für ein Zufall ist das denn? Bei all den Menschenmengen und Orten, wo sie in Osaka hätte sein können, laufen wir uns dort über den Weg! Da sie auf dem Weg zur Arbeit war, hatten wir allerdings nicht viel Zeit zum Reden. Trotzdem nett, sich nach so langer Zeit mal wiedergesehen zu haben! Hier ein paar Eindrücke von dem Tag.


Einkaufsstraße.

Schickes japanisch aussehendes Gebäude mitten zwischen Hochhäusern und Betonklötzen. Leider weiß ich nicht, was da drin ist.
Lustiges Häuser, mitten in der Stadt.
Straßen unten, oben rechts, links, ...
Noch ein interessant aussehendes Gebäude.
Man sieht es, wir nähern uns dem Ziel, der Haupteinkaufsstraße.
Witziger Name hat der Laden.
Sieht man in Japan zu Hauf: ganz viel Kitsch und Glitzerkram!
Ein reiner Hello Kitty Laden, natürlich komplett in pink.

Heißt sowas wie Crepe Mann/ Onkel. Fand ich irgendwie süß.
Von der Auswahl an Crepes können sich die Deutschen hier echt noch was abgucken!
Die Einkaufsstraße, mit Menschenmassen und Weihnachtsbeleuchtung.
Hab ich schon erwähnt, dass hier alles glitzert? 

Meine Errungenschaften an diesem Tag:

Eine Süße Mütze.
Ein winterlich aussehender Schal von H&M.
Endlich habe ich Flauschesöckchen hier!
Eine coole Shorts in total tollem smaragd/türkis, kommt auf dem Foto leider nicht ganz rüber.
Die Schuhe haben eigentlich ziemlich die gleiche Farbe wie die Shorts. Kann ich hier im Moment auf Grund der Jahreszeit und des Wetters zwar nicht tragen, dafür dann aber in Deutschland dann.

Also ein sehr erfolgreicher Tag, nach dem wir reichlich kaputt von den ganzen Eindrücken und dem herumlaufen waren.
Am Mittwoch, 5. Dezember, haben wir uns einen Wellnesstag in der Spa World gegönnt, die praktischer Weise nur 10 Minuten zu Fuß von unserer Unterkunft entfernt ist. Es handelt sich dabei um ein riesiges Gebäude, voll mit verschiedensten Bädern (Onsen) im Stil von unterschiedlichen Ländern. Unterteilt ist das Ganze u.a. in eine Etage für europäische Bäder und eine für asiatische. Man kann aber nicht alle gleichzeitig benutzen. In einem Monat ist die europäische Zone für Frauen offen und die asiatische für Männer, im nächsten Monat ist es dann andersherum. In Onsen badet man nämlich komplett nackt, weswegen diese Regelung durchaus Sinn ergibt. Wir hatten Glück: im Dezember war die asiatische Zone für Frauen offen, die für uns natürlich interessanter ist. Innerhalb dieser Zone konnte man sich dann frei bewegen und so lange und so oft in die verschiedenen Bäder gehen, wie man mochte, bzw. es von der Wassertemperatur ausgehalten hat. Normaler Weise ist der Eintritt dafür nicht billig, an einem Wochentag 27 € für eine Tageskarte. Wir hatten aber großes Glück, wegen irgendeiner Kampagne mussten wir nur 10 € bezahlen! Da war dann auch ein Softeis im Restaurantbereich drin, der sich mitten zwischen diesen Bädern befand! War schon komisch, nackt auf einem Stuhl an einem Tisch zu sitzen und ein Softeis zu essen xD
Verständlicher Weise konnte ich in der Spa World keine Fotos machen, auf der Homepage kann man sich aber ein Bild machen, wie man sich die Bäder ungefähr vorzustellen hat.
Am Donnerstag, 6. Dezember, ging es dann wieder zum Shoppen, diesmal in den Norden von Osaka nach Umeda. Dort sollte es u.a. eine große Underground Shoppingmall geben und viele weitere Einkaufsmöglichkeiten. Wenn man allerdings nicht Ortskundig ist, ist man dort schnell verloren und findet die besten Plätze zum Shoppen evtl. nicht und ein Tag reicht dafür auch nicht aus. Besagte Underground Shoppingmall bestand jedenfalls wiedermal mind. zur Hälfte aus Restaurants. Ein paar süße Läden waren jedoch auch dabei, in denen wir stöbern konnten. Klamottentechnisch bin ich ganz zum Anfang sogar fündig geworden in einem Laden, von dem ich das beim Betreten erst gar nicht gedacht hätte. Da es in Fukui leider so gut wie keine vernünftigen Möglichkeiten zum Shoppen gibt, habe ich Osaka als wahrscheinlich einzige Chance wahrgenommen, um ordentlich zuzuschlagen. Dafür habe ich vor meinem Japanaufenthalt ja auch noch gearbeitet :p Ein paar Sachen muss man sich dann schon gönnen, wie oft kommt man schon nach Japan. Zwischendurch haben wir auch noch etwas gegessen, für mich gab es mal wieder Katsudon, das könnte ich fast jeden Tag essen. Auch bei Mister Donut konnten wir nicht einfach so vorbeigehen. Ich entdeckte außerdem, in dem es nur so von Totoro und seinen Freunden wimmelte. Es fiel mir echt total schwer, keinen mitzunehmen. Aber die ganzen Sachen waren so teuer und ich hab ja auch schon 2 Totoros zu Hause in Deutschland stehen. In dem Rilakkuma Store konnte ich mich dann allerdings nicht mehr zurückhalten. Ich bin einfach süchtig nach den Dingern und alles, was damit zutun hat! Das war definitiv ein teurer Tag für mich...
Am Abend haben wir uns dann noch mit Natsumi, meiner ehemaligen Tandempartnerin, die ein Jahr lang an der Uni Hamburg Deutsch studiert hat, getroffen, um über den Deutschen Weihnachtsmarkt in Umeda zu gehen. Der war zwar klein, aber es gab dort u.a. gebrannte Mandeln, Schmalzkuchen (die kalt waren und lange nicht so lecker wie in Deutschland), Stollen, Spekulatius und Glühwein, alles schrecklich überteuert. Und fast jeder Standbesitzer war Deutscher! Das war schon toll irgendwie und der Abend echt schön, somit kam fast ein bisschen deutsche weihnachtsmarktmäßige Weihnachtsstimmung auf. Den Abend haben wir dann noch in einem Cafe ausklingen lassen, da es draußen einfach unerträglich kalt war.


Ein Teil von Osaka Station.
Fand ich süß!^^
Underground Shoppingmall.
Weihnachtsdeko in der Underground Shoppingmall.
Total niedliche Süßwaren in einem Backshop.
Mein Essen: Katsudon und Sobanudeln.
Der Totoroshop. Ich musste mich so zurückhalten, nichts zu kaufen!
Lecker Mister Donuts, mit special Weihnachtsdonut.
Der deutsche Weihnachtsmarkt in Umeda.


Hier konnte man einem deutschen Bäcker beim Kneten des Teigs zugucken! Für die Japaner sicherlich fast wie im Zoo, ein Ausländer hinter Glas ;)


Meine Beute. Ich muss dazu sagen, dass die Sachen auf Bildern nicht halb so gut rüberkommen wie in echt und wenn man sieh anhat.




Am Freitag ging es dann ins Osaka Aquarium, das Kaiyukan, ebenfalls eine große Attraktion der Stadt.  An unser Start-Bahnstation haben wir uns ein günstiges Kombi-Ticket gekauft, mit dem man den ganzen Tag U-Bahn und Bus fahren kann und der Eintritt fürs Aquarium auch gleichzeitig schon inklusive ist. Sehr praktisch! Das Aquarium ist passender Weise etwas außerhalb am Hafen gelegen, sodass wir sogar das Meer sehen konnten. Drinnen gab es viele Becken mit verschiedensten Meerestieren, natürlich zahlreiche Fische, Rochen und Haie, aber auch Robben, Pinguine, Delfine, Quallen und Schildkröten. Man fuhr zuerst mit einer sehr langen Rolltreppe ganz nach oben und folgte dann dem Rundgang spiralförmig langsam nach unten, sodass man alle Becken an denen man vorbeikam, von unterschiedlichen Seiten und Höhen sehen konnte. Die Hauptattraktion aber war der große Walhai, der sogar hübsch gepunktet war und von dem es im Museumshop auch am meisten Artikel gab. Da ich das Aquarium nicht ohne ein Souvenir zu kaufen verlassen konnte, habe ich mir einen plüschigen Walhai mitgenommen :) Ja ich weiß, ich kann Plüschtieren einfach nicht widerstehen >.< Sein Name ist übrigens Alfred der Mantarochen. Warum, dass denn, das Ding ist doch ein Walhai? Neben den Becken gab es immer so leucht Schilder, wo die Tiere mit japanischem, englischem und lateinischem Namen aufgelistet waren, die sich in dem Becken befinden. In dem einen Becken war ein sehr großer Mantarochen und auf dem zugehörigen Schild stand "Alfred manta ray" bzw. "manta alfredi". Das fand ich so lustig, dass der Name für mein kleines Walhai Plüschtier schnell gefunden war xD Anschließend waren wir noch in dem neben dem Aquarium gelegenem Shopping Center (Tempozan Habour Village) bummeln und haben noch was gegessen. Blöder Weise gab es dort einen Laden, den ich aus meiner Zeit des Schüleraustausches in Hiroshima in Erinnerung hatte, von dem ich damals sogar eine Punktekarte hatte. Manche Klamotten, die ich mir damals dort gekauft habe, trage ich heute noch. Es kam also wie es kommen musste, ich ließ mehr oder weniger wiederwillig etwas Geld in dem Laden, war hinterher jedoch noch eine Ecke glücklicher. Mit Alfred, den neuen Errungenschaften und einem mit Schokocreme gefüllten Taiyaki in der Hand, ging es dann glücklich zurück zur Bahn und zur Unterkunft.

Das Osaka Kaiyu Ticket für unbegrenzte Bahnfahrten und den Eintritt ins Aquarium.
Die Japaner mögen Riesenräder. Andauernd sehe ich welche. In Umeda stand z.B. auch schon eins rum.
Ein schickes Haus in der Nähe vom Aquarium, ich glaube es war eine Location zum Heiraten.

Das Aquarium.

Das Shopping Center.

Ein riesiger, dicker Otter, der auf dem Rücken schwimmt und eine Kugel Eis im Arm hält. Die hatten sie gerade zum spielen bekommen.
Robbe.
Bunte Fischis.
Pinguine, die sich von der Schneemaschine anschneien lassen.
Auch der Delfin hatte was zum Spielen. 
Sehr große Krebse.
Der Walhai.
Alfred, der Mantarochen.
Quallen.
Restaurant- und chillbereich.
Süße Torten!
Noch süßere Minitörtchen.
Meine neuen Klamotten.

Von links nach rechts: Alfred der Mantarochen bzw. Walhai, Shappo vom "Sentimental Circus" und ein Rilakkuma. Die letzteren beiden hatte ich schon beim Umeda Ausflug am Donnerstag gekauft. 

Am Samstag war dann leider auch schon unser letzter Tag angebrochen. Da der Flug von L. schon um 17:25 Uhr ging, wollten wir früh los, um vorher nochmal in einem Einkaufszentrum in Umeda zu bummeln, welches uns von Natsumi empfohlen wurde. Wir haben unser Gepäck also im Bahnhof Umeda in Schließfächern verstaut und machten uns auf zum Einkaufszentrum, welches gleich um die Ecke war. Allerdings mussten wir noch eine halbe Stunde warten, bis es öffnete. Ich dachte irgendwie, dass die auch schon um 10 Uhr öffnen, sowie in Deutschland. So mussten wir halt noch bis 11 Uhr warten. Viel Zeit hatten wir also nicht, da wir auch noch knapp über eine Stunde zum Flughafen fahren mussten. Für ein bisschen Bummeln, ein paar letzte Einkäufe, Purikura und leckeres Essen mit tollem Nachtisch hat es aber noch gereicht. Naja, eigentlich nicht ganz. Irgendwie ist es dann doch so spät geworden, man unterschätzt halt die Zeit die man braucht, um sich mit dem Gepäck durch die Menschenmassen zum richtigen Bahnhof zu kämpfen und das Ticket zu kaufen. Die ganze Zugfahrt über lagen unsere Nerven komplett blank weil wir echt nicht wussten, ob wir rechtzeitig zum Check In da sein würden. 5 Minuten bevor der Schalter schließen sollte, kam der Zug am Flughafen an. Dann hieß es Beine in die Hand nehmen und rennen, aber sowas von. Und mit der ca. 7kg Tasche Gepäck von L. Es wurden sogar schon Durchsagen gemacht, die die noch nicht eingecheckten Passagiere aufforderten, dies endlich zu tun. Aber wir haben es immerhin noch geschafft. Es war extrem stressig, ist aber nochmal gut gegangen.
Wir haben uns dann also verabschiedet, ich habe noch kurz gewunken und hab mich dann auch wieder zurück auf den Weg zum Zug gemacht. Mein Bus nach Fukui sollte in Umeda um 18:40 Uhr losfahren, ich dachte also, dass ich noch ausreichend Zeit hätte. Da ich nicht wusste, dass die Züge vom Flughafen zurück nach Osaka nicht so oft fahren (jedenfalls nicht ganz bis nach Osaka Station), habe ich blöder Weise einen Zug um 1 Minute verpasst und durfte 20 Minuten auf den nächsten warten. Da wurde mir dann bewusst, dass es mit meinem Bus nach Fukui etwas knapp werden könnte. Anhand der Hinfahrt habe ich die Rückfahrtszeit dann berechnet und festgestellt, dass ich es eigentlich schaffen müsste. Irgendwie brauchte der Zug dann aber ein klein bisschen länger und ich musste noch von Osaka Station nach Umeda, was nicht weit ist, mein Gepäck aus dem Schließfach holen und zum Busterminal. Da die Bahnhöfe echt extrem groß und verwirrend sind, habe ich den richtigen Weg nicht gleich auf anhieb gefunden aber doch noch relativ schnell, auch mit Hilfe von einigen Japanern. Ich bin gerannt wie sonst was und trotzdem hat es nicht gereicht. Als ich endlich am Busterminal war, sah ich meinen Bus nicht. Ich fragte eine rumstehenden Busfahrer der mir bestätigte, dass der Bus vor 5 Minuten abgefahren war. 5 verdammte Minuten!! Ich war echt einen Moment lang verzweifelt und wusste nicht, was ich tun sollte. Es gab an dem Tag keinen weiteren Bus mehr nach Fukui und die Mitarbeiter am Busterminal waren ziemlich unfreundlich und nicht gerade hilfsbereit, von wegen "selbst Schuld wenn du den Bus verpasst hast".... Ich wusste aber ja, dass noch Züge fahren, auch der langsame normale Zug, der an jeder Station hält und somit der günstigste ist. Mit dem bin ich damals schon nach Fukui gefahren und auch, als ich von Kyoto wieder zurück nach Fukui gefahren bin. Allerdings bracht der auch über 3 Stunden und um die Uhrzeit hätte ich ca. 2 mal mit extrem knapper Umsteigezeit umsteigen müssen. Also dachte ich mir, was solls, das tue ich mir nach diesem Tag nicht an und habe mir ein Ticket für den Thunderbird gekauft, der etwas schnellere, komfortablere und somit auch teurere Zug, bei dem ich auch nicht umsteigen muss. (Zum Vergleich: der langsamere hätte mich ca. 36€ gekostet, der Thunderbird hingegen 53€). Aber das war es mir nach diesem Stress und Pech dann wirklich Wert. Nachdem ich das Ticket gekauft hatte, lief auch endlich alles gut und stressfrei. Hab den nächsten Zug genommen der fuhr, was ca. in 15 Minuten der Fall war. Während ich am Bahnsteig wartete, habe ich noch meine Lieblingsstiefel in den Müll geschmissen, da die Sohle des einen Schuhs sich verabschiedet hatte. Das war aber schon länger abzusehen und die Schuhe habe ich auch wirklich lange und viel getragen, darüber war ich also nicht sonderlich traurig.
Trotz eines Tickets ohne reservierten Platz und gefühlten vielen Menschen, die in den Zug gestiegen sind, hatte ich 2 Sitze für mich und konnte endlich wieder runterkommen und entspannen. Es kam sogar eine Frau mit Getränke- und Snackwagen durch das Abteil geschoben, was mich stark an Harry Potter erinnert und mich in dem Moment so glücklich gemacht hat, dass ich mir sogar einen Kaffee gekauft habe. Die Zugfahrt war somit wirklich angenehm und hat nur ca. 2 Stunden gedauert. Noch eine halbe Stunde von Fukui entfernt, sah ich draußen den ersten Schnee liegen. Und auch in Fukui angekommen, wo ich netter Weise von S. vom Bahnhof abgeholt wurde, lag Schnee. Es war wunderschön und irgendwie erholsam, nach der Großstadt Osaka mit so vielen Menschen und Hektik zurück nach Fukui ins Nichts zu kommen und gleich von Schnee begrüßt zu werden! Während des ca. halbstündigen Fußweges vom Bahnhof zum Wohnheim fing es dann plötzlich sehr stark an zu schneien, sodass wir, am Wohnheim angekommen, mit Gepäck total eingeschneit waren und uns erstmal abklopfen mussten. Nach diesem Tag war ich wirklich froh, wieder in mein kleines Wohnheimzimmer zu kommen, was mit der Zeit nunmal ein bisschen ein kleines vorrübergehendes zu Hause geworden ist. Sowas merkt man dann oft erst, wenn man weg war und zurück kehrt.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass die Woche in Osaka mit L. wirklich total schön war und mir sehr viel Spaß gemacht hat! Auch was das Shoppen angeht war es so, wie ich es mir vorgestellt hatte und erfolgreich wie man sieht. Leider ging die Zeit total schnell um und es war schon etwas traurig, L. dann am Flughafen verabschieden zu müssen. Aber bald sehen wir uns dann ja in Deutschland wieder! :)
Es ist total unglaublich, dass ich weniger als 2 Wochen schon Weihnachten ist. Was gleichzeitig bedeutet, dass das Jahr in weniger als 3 Wochen schon vorbei ist. Irgendwie gruselig der Gedanke. Und dann ist schon Januar und im Februar fliege ich bereits nach Hause! Wie schnell doch die Zeit vergeht!
Zum Schluss noch ein paar letzte Bilder vom letzten Tag in Osaka (Samstag) bzw. Fahrt nach Fukui.

Das Einkaufszentrum "Hep Five", in dem wir am letzten Tag noch waren.
Das Einkaufszentrum hat ein Riesenrad auf dem Dach...
Da waren wir aus Zeitmangel nicht mehr.

Lecker Schokowaffeln mit Schoko- und Vanilleeis, Sahne und Schokosoße.
Ich habe zum Schloss doch noch eine lustige Tiermütze mit Öhrchen gefunden! Nach sowas hatte ich die ganze Zeit gesucht.
Noch einmal Purikura zum Schluss.
Endlich auf dem Rückweg nach Fukui im Thunderbird.

So sah es vorm Wohnheim am Abend meiner Ankunft aus...
... und so der Blick von meinem Balkon am nächsten Morgen.
Noch ein Rilakkuma, den habe ich mir aber Montag in Fukui gekauft. Ich musste blöder Weise gezwungener Maßen in dieses Kaufhaus um was zu kaufen und musste den einfach mitnehmen. In den hatte ich mich schon ganz zu Anfang meines Aufenthaltes verliebt. Jetzt gibts aber keine neuen Plüschtiere mehr für mich hier!


Bemerkung am Rande: es gibt in Japan, besonders in den größeren Städten 2 Kleidungsstile bei jungen Frauen, die man unterscheiden kann, insbesondere wenn man in Einkaufszentren sich die Geschäfte anschaut. Zum einen den Püppchenstil, wo man sich extrem aufwendig schminkt und sich entsprechend rosa, rüschig, mit sehr kurzen Röckchen und übers Knie reichenden Stiefeln kleidet. Die Haare sind meistens braun bis blond gefärbt und oft mit dem Lockenstab bearbeitet worden. Ich hätte gerne ein Foto von solchen Exemplaren gemacht, aber das war mir dann doch zu unangenehm ;)
Die andere Variante ist der japanische Hippie- oder alternative Style. Solche Läden sähen von außen oft etwas nach Hippie oder Öko aus (ohne diese beiden Dinge abwerten zu wollen) und spielen dementsprechende Musik, oder versuchen es zumindest. Vertreterinnen dieses Stils tragen oft bis zum Boden reichende Röcke mit Falten, verschiedenen Verzierungen und Farben. Dazu werden häufig Boots oder andere kürzere Stiefel getragen. Hier sind die Haare oft braun gefärbt und häufig irgendwie wellig oder etwas wuschelig gestylt. Das Make Up ist dezenter als beim Püppchen Stil.
Natürlich gibt es nicht nur entweder das eine oder das andere, dazwischen sind alle erdenklichen Mixe und weitere Stile möglich. Ich wollte nur kurz einen Einblick in die beiden Stile geben, die mir in Osaka besonders aufgefallen sind.
Der nächste Eintrag wird bestimmt wieder um einiges kürzer und langweiliger werden^^ Also bis dahin!

PS: Ich entschuldige mich schonmal für eventuelle diesmal häufig auftretenden Flüchtigkeitsfehler. Ich hatte bei dem langen Eintrag dieses Mal keine Lust, nochmal Korrektur zu lesen ;)


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