Samstag, 1. Dezember 2012

Besuch aus Kobe Teil 2, Kimono, Alster Kai, ...

So, noch schnell einen Bericht geschrieben, bevor es morgen nach Osaka geht :)
Also weiter geht es mit letzter Woche Samstag. Für diesen Tag hatten wir geplant, mit der Straßenbahn nach Katsuyama zu fahren, um dort den "Echizen Great Buddha", bzw. auch die Tempelanlagen drumherum, zu besichtigen. Wir hatten sogar Glück mit dem Wetter: die Sonne schien, aber es war echt kalt und windig. Wir sind also zuerst mal wieder mit dem Rad zum Bahnhof Fukui gefahren und dort in die Straßenbahn nach Katsuyama, was auch die Endhaltestelle in der Richtung war. Man braucht somit  53 Minuten dorthin. Die Fahrt in eine Richtung sollte laut Internet 750 Yen (ca. 7,50€) kosten, am Fahrkartenschalter sagte uns die nette Dame jedoch, dass es am Wochenende und Feiertags ein One-Day-Free Ticket gibt, womit man für nur 800 Yen mit der Straßenbahn den ganzen Tag fahren kann, soviel man will. Da haben wir schonmal gespart! :) Die Fahrt selbst war auch sehr angenehm, da wir durch sehr ländliche und bergige Gegenden gefahren sind und irgendwie voll das retro-Feeling aufkam, so in dieser alten Straßenbahn. Man konnte sogar ein paar schneebedeckte Berge ziemlich nah sehen! Ach, die Landschaft war so schön! :)
Ein anderes Highlight der Bahnfahrt war die Zugbegleiterin. Leider mochte ich kein Foto von ihr machen. Aber sie trug, wie das hier so üblich ist, eine perfekt sitzende Uniform mit kleinem Hut und stand immer vorne im Wagen, wo ein Mikrofon hing, womit sie dann regelmäßig Ansagen machte. Natürlich sprach sie dort nicht einfach nur rein, nein, zuerst setzte sie ihr künstlichstes Lächeln auf (ungefähr so, wie die Grinsekatze bei Alice im Wunderland), und fing dann so an zu reden. Das muss man mal versuchen, ganz breit grinsen und dabei sprechen. Sieht schon blöd aus^^ Kurz vor der Endstation stieg sie samt ihrem kleinen Köfferchen aus dem Zug. Sie ging aber nicht einfach weg, nein, sie drehte sich zum Zug, verbeugte sich mit nach unten gerichtetem Blick und verharrte in der Position solange, bis der Zug komplett aus dem Bahnhof rausgefahren war. Dazu fällt einem eigentlich nichts ein außer: Japan halt. Punkt.
In Katsuyama angekommen, ging es mit dem Bus weiter zum Ziel. Aber erst, nachdem ich die Straßenkatzen gestreichelt hatte, die vor dem Bahnhof rumliefen ;) Für den Bus mussten wir nur für die Hinfahrt 100 Yen bezahlen, für die Rückfahrt bekamen wir ein "free-Ticket", mit dem wir umsonst zurück fahren konnten :)
Am Ziel angekommen, machte das Gelände schon von der Bushaltestelle aus einen vielversprechenden Eindruck. Am Eingang mussten wir noch 500 Yen Eintritt bezahlen, die sich im Nachhinein aber total gelohnt haben. Ich habe ja während meiner Japan Aufenthalte mittlerweile schon viele Tempel u.ä. besichtigt, aber diese Anlage war mit Abstand die aller schönste und beeindruckendste! Das Gelände war außerdem relativ weitläufig und man wollte ja auch keine Ecke auslassen, sodass wir dort ca. 2-3 Stunden verbracht haben. Natürlich waren wir auch beim großen, wohl eher riesigen Buddha, der im großen Haupttempel sitzt (der in Nara ist nichts dagegen). Und wir sind eine Pagode nach oben geklettert. Naja, eigentlich sind wir mit dem Fahrstuhl gefahren ;) Aber runter ging es dann zu Fuß. Als wir soweit durch waren, haben wir noch die beiden Souvenir- und Schnickschnackläden durchstöbert und auch tatsächlich was gekauft: ein kleinen Anhänger mit einem süßen inoshishi (Wildschwein) drauf und 2 Ketten habe ich erbeutet. Jetzt habe ich 2 Ketten, die ich permanent trage :) War schon länger auf der Suche nach einem passenden Gegenstück zu meiner bisherigen. 
Eigentlich wollten wir uns noch irgendwo eine Kleinigkeit zu Essen besorgen vor der Rückfahrt nach Fukui. Aber wie es immer so ist: wenn man mal wirklich einen Konbini braucht, ist keiner zu finden. Stattdessen gab es Maissuppe aus dem Getränkeautomaten und noch ein warmes Getränk dazu.
Gegessen haben wir dann letztendlich bei Gusto/Gasto, wie auch immer, um die Ecke vom Wohnheim. Sogar mit Nachtisch, ausnahmsweise ;) Nach dem Tag waren wir dann auch ganz gut k.o. .
Hier erstmal ein paar Bilder. Ich entschuldige mich schonmal im Vorfeld, es könnten etwas mehr werden weil die Tempelanlage einfach so schön war, dass man am liebsten alle Bilder posten würde^^

Unsere Fahrkarte, schon im Winterlook.
Schöne Landschaft und schneebedeckte Berge in der Ferne.
Die Berge sind inzwischen nicht mehr grün sondern braun, also herbstlich verfärbt.
Laura hat es tatsächlich geschafft, ein Bild von der Zugbegleiterin zu machen, wo sie mal nicht lächelt^^
Eine Zugfahrt die ist lustig eine Zugfahrt die ist schön!
Der Bahnhof Katsuyama.
Abgesehen von dem "Echizen Great Buddha", gibt es in Katsuyama noch ein "berühmtes" Dinosauriermuseum. Deswegen standen vor dem Bahnhof 2 Dino-Figuren.
Ganz viele süße Katzis :) Hätte am liebsten welche mitgenommen. Die armen leben da auf der Straße und in der Kälte :(
Noch klein, aber sie weiß schon, wie man sich in Szene setzt.
Unten der Eingang mit der Laura.
Übersichtskarte des Geländes.
Da haben wir den Eintritt bezahlt.

Buddhas mit Windrädchen.
Ich mit Buddhas mit Windrädchen.
Wunderschön!



Ein Buddha sitzt im Walde...
Noch mehr Buddhas.



Der Haupttempel, wo der riesige Buddha drin sitzt.

Zum Mund und Hände säubern, bevor man den Tempel betritt. Diesmal mit ganz vielen Drachen in lustigen Posen.
Der "Echizen Great Buddha".

Die Halle des Haupttempels, wo der große in der Mitte sitzt.

Hier kann man z.B. Gebetskerzen kaufen, um sie im Tempel anzuzünden und aufzustellen.

An den Wänden waren Regale mit Buddhas voll, bis zur Decke hoch, überall an jeder Wand.

Ich zünde ein Räucherstäbchen im Tempel an. Natürlich habe ich vorher auch Geld in die Box geschmissen.


Die Pagode.
Ausblick von oben auf der Pagode auf den Haupttempel.
Man soll keine Dinge von oben runterwerfen.

Tschüss Buddha, tschüss schöner Tag in Katsuyama!
Mein Dessert bei Gasto, ein Schoko-irgendwas Parfait.  Sehr lecker!
Der Inoshishi-Anhänger. Süüß!
Meine neue Kette (die obere).

Am Sonntag haben wir dann nicht mehr viel gemacht, weil Laura am Nachmittag wieder den Rückweg nach Kobe antreten musste. Somit sind wir nur ein bisschen mit dem Rad zu einigen Läden gefahren, bis es Zeit war zum Bahnhof zu fahren und tschüss zu sagen. Das waren echt ein paar sehr schöne Tage, danke, dass du mich in Fukui besucht hast Laura! Wenn es irgendwie möglich ist, werde ich sie auch noch in Kobe besuchen kommen :)
Die vergangene Woche war dann nicht all zu spannend. Am Dienstag haben wir mit unserem einen Kurs schon wieder eine Exkursion gemacht, diesmal in ein anderes Museum (das, was zu dem Yokokan Garten gehörte, wo ich nur im Garten war, aber nicht im Museum). So interessant war es nicht, das bei weitem tollste war, dass wir am Anfang jeder einen Kimono anziehen durften! Ich habe sogar keinen gewöhnlichen bekommen, sondern einen sehr schweren sehr schicken, den man glaube ich normalerweise über einem normalen Kimono trägt, sozusagen als Mantel.

Am Eingang zum Museum stand der gute Histo-kun, wobei "Histo" vermutlich für History stehen soll.
Ich im Kimono.

Am Mittwoch habe ich mich mit Miho getroffen, die ich von der Summerschool vom letzten Jahr in Hamburg kenne. Wir haben uns seitdem nicht mehr gesehen und dementsprechend war es sehr schön, sich mal wieder zu treffen! Zuerst waren wir Mittagessen in einem Laden in der Nähe des Bahnhofs Fukui, den ich noch nicht kannte. Er schien auf Omu-Rice (Omlett über Reis) spezialisiert zu sein und hatte Variationen anzubieten, die ich woanders noch nicht gesehen hatte. Also habe ich mir natürlich auch Omu-Rice bestellt und zwar einen, wo auch Käse drin war (Cheese-In-Omu-Rice). Das war wirklich lecker! Zum Abschluss gab es noch ein Dessert, sie hatten dort nämlich Parfaits mit Donutstückchen drin! Unglaublich lecker! Nach dem Essen sind wir Purikura machen gegangen und danach ein wenig durchs Kaufhaus geschlendert, wo ich viele tolle Sachen gesehen habe. Gekauft habe ich aber nichts, da ich eh erstmal eine Woche in Osaka sein werde und sie da vermutlich noch viel mehr tolle Sachen haben werden, die ich haben will^^ Es war ein sehr schöner Tag mit Miho, den ich gerne wiederholen will!

Mein Omu-Rice.
Karamell-Parfait mit Donutstückchen.
Miho und ich, Purikura.


Heute (Samstag) fand das sogenannte "Alster Kai" (Alster Treffen) statt. Dazu haben sich ehemalige Summerschool Teilnehmer, einer der Deutsch unterrichtenden Lehrer und wir 3 deutschen Austauschstudenten in einem indonesischen Restaurant getroffen, um dort gemeinsam Mittag zu essen. Das Essen war zwar ganz lecker, aber dass jeder als Festbetrag 1500 Yen (ca. 15€) bezahlen musste, ist dann vielleicht doch etwas übertrieben. Aber immerhin saßen wir alle mehr oder weniger nett beieinander und haben mal etwas anderes gegessen^^

Die eine "Köchin".
Vermutlich Nasi Goreng (hab auch schonmal besseres gegessen) mit Spiegelei.
Eine gefüllte Teigtasche, sehr lecker!
Eine Suppe mit u.a. Hühnchen und Glasnudeln.

Zum Schluss noch ein Bild von dem Müllplan (an welchem Tag welcher Müll abgeholt und somit rausgebracht werden soll) von Dezember, der gestern im Briefkasten lag. Den Fehler dürft ihr selbst suchen...^^



Das wars dann für heute, ich muss immerhin noch Sachen für Osaka packen und morgen geht's dann ganz früh raus, da um 7:30 Uhr schon mein Bus am Bahnhof fährt. Den nächsten Bericht gibt's dann vermutlich irgendwann nach Osaka :)


1 Kommentar:

  1. Hej Jenny, du scheinst ja diesmal gar nicht zuzunehmen in Japan.
    Schöner Bericht und viel Spass in Osaka.
    lG Paps

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