Montag, 28. Januar 2013

Endlich Mensa! Und was würdest du tun, wenn...

Bevor ich zum eigentlichen Titel dieses Beitrags komme, muss ich noch von dem Tag davor, dem 16. Januar, berichten. An dem Tag habe ich mich ein letztes Mal vor meiner Abreise mit Miho getroffen. Wir waren zusammen Mittag essen, sind ein bisschen durch die Läden gebummelt und auch Purikura durften natürlich nicht fehlen. Insgesamt wieder ein sehr netter Tag mit einer sehr netten Miho! :)
Hier ein paar unserer Puris:



Am nächsten Tag war es dann endlich soweit und das Highlight-Ereignis meines Japanaufenthaltes stand bevor: endlich eröffnete die Mensa! Natürlich gab es vorher schon eine Mensa auf dem Campus, die war allerdings schon seit ca. Juni letzten Jahres wegen einer Rundumerneuerung geschlossen. Also eigentlich die gesamte Zeit meines Aufenthaltes. Umso größer war jetzt die Freude, endlich mal in eine japanische Mensa gehen zu können. Vor allem, da die Möglichkeiten sich hier selbst Essen zuzubereiten begrenzt sind. Also bin ich gleich am Eröffnungstag in die Mensa gegangen und zwar genau zur mittäglichen Rushhour. Bzw. eigentlich war ich ein paar Minuten vorher da, Gottseidank. Der Unterricht der zweiten Stunde geht nämlich bis 12 Uhr und der nächste fängt dann um 13 Uhr an, es gibt also eine richtige Mittagspause, in der mindestens die halbe Uni in die Mensa geht. Wie gut, dass ich schon an meinem Tischchen saß. Die Warteschlange reichte zwischenzeitlich einmal quer durch die Mensa. Festzustellen war allerdings, dass sich die Mensa nicht so sehr von den mir bekannten aus Hamburg unterscheidet. Interessant finde ich allerdings, dass es Reis in 4 Größen gibt: L, M, S und SS. Je nach Hunger und Bedarf, sehr praktisch. Und selbst für japanische Verhältnisse recht preiswert und durchaus lecker. Mittlerweile war ich schon öfters da, auch wenn ich meistens die Rushhour meide. Der Nachteil daran ist, dass nach der Rushhour evtl. nicht mehr ganz so viel Auswahl vorhanden ist. Hier mal Beispiele meiner Mensaessen:

Reis, Nikujaga und Frühlingsrollen. Für 380 Yen (ca. 3,80€).
Reis, Miso-Suppe, Tofu und irgendwas, wovon ich den Namen vergessen habe. Auf jeden Fall mit Gemüse und Fleisch. War nicht so lecker wie es aussah.
Schlicht und einfach Katsu-Kare. Also paniertes Schweinefleisch mit Gemüse in Currysoße und Reis.

Ich muss wirklich sagen, dass man Leben hier durch die nun nutzbare Mensa etwas an Qualität gewonnen hat^^
Am letzten Samstag gab es dann noch ein Highlight: meine "alte" Freundin Miyu kam mich aus Hiroshima in Fukui besuchen! Natürlich hat sie die beste Seite von Fukui gesehen, an dem Tag war das Wetter nämlicher noch blöder als sonst. Totales Schneechaos, Schneesturm, Kälte usw., so dass sogar einige Züge ausgefallen sind. Dennoch hat sie es hierher geschafft und ich wollte ihr natürlich auch was schönes zeigen. So sind wir mit Bahn und Bus zum berühmten Eiheiji gefahren, wo ich bereits im Herbst einmal war. Nur in den Gebäuden drin war ich noch nicht gewesen, was wir jetzt nachgeholt haben. Und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Das Gelände draußen war schon sehr schön, total eingeschneit aber schön, gerade auch deswegen. Aber die Tempelgebäude von innen haben auch sehr beeindruckt. Man konnte praktisch einmal im Kreis eine ausgeschilderte "Tour-Route" gehen, da die meisten Gebäude miteinander verbunden waren. Mit vielen Treppen. Und kalt war es drin, nicht viel wärmer als draußen, aber wirklich schön. Sogar echte Mönche, die auch richtig dort leben, liefen da rum. Mir war es aber zu unangenehm sie ganz dreist und offensichtlich zu fotografieren, deswegen gibt es nur ein qualitativ schlechtes Zufallsbild. Nachdem wir mit unserem Rundgang fertig waren, sind wir noch kurz auf dem Gelände rumgelaufen, was nicht gerade einfach und angenehm war, weil es die ganze Zeit sehr doll geschneit hat. An vielen Stellen lag der Schnee ca. 30cm hoch, sodass er mir mehrfach fast von oben in die Stiefel gefallen wäre. Die Wartezeit bis zum nächsten Bus, der nur einmal die Stunde fuhr, haben wir uns dann in einem Souvenirshop totgeschlagen. Eigentlich wollte wir noch zu einem Bambuspuppen-Museum. Von dort wäre der einzige Bus allerdings erst später am Abend wieder zurück zum Bahnhof gefahren, was zeitlich nicht gepasst hätte, weil Miyu gegen 17 Uhr schon in den Zug Richtung Kyoto steigen und von dort dann den Shinkansen nach Hiroshima nehmen musste. So sind wir einfach zurück nach Fukui gefahren, haben Purikura gemacht und uns verabschiedet. Zum Schluss hat sie mir noch eine große Tüte voller schöner Geschenke gegeben! Da waren unter anderem Sachen von Rilakkuma und Totoro drin und ein ganz lieber Brief. Ich habe mich sehr darüber gefreut und hatte echt ein schlechtes Gewissen, dass ich nur eine Kleinigkeit für sie hatte. Aber es war wirklich ein schöner Tag, besonders, nachdem wir uns das letzte mal vor 4 einhalb Jahren gesehen haben. Das nächste mal kommt sie mich dann wohl in Hamburg besuchen! :D
Fazit: viele Japaner sind komisch und man kann mit ihnen besonders als Ausländer oft nicht so viel anfangen. Aber manche sind auch sehr sehr nett und einfach knuddelig und liebenswert! Wie z.B. Miho und Miyu :) Ein paar Bilder des verschneiten Tages. Vielleicht erkennt ja der ein oder andere Leser den Eiheiji und sein Gelände von alten Bildern her wieder.

Einer der wenigen schneefreien Momente.
Eine sehr schöne, große Halle, die man sogar betreten durfte.
Die Decke der Halle, mit über 200 einzelnen Bildern verziert. Wirklich hübsch!

Auch die Seitenwände finde ich sehr geschmackvoll.
Aus einem Fenster im Tempel rausfotografiert.
Ich sage ja, es gab viele Treppen...
Ein Info-Schild im Tempel.
Sehr prachtvoll! Kurz nachdem wir den Raum verlassen haben, versammelten sich dort mehr und mehr Mönche, vermutlich um ein Gebet zu sprechen.
Von einem der höher gelegenen Gebäude aus fotografiert.
Das Gelände draußen total eingeschneit.
Miyu im Schnee.

Ein kleiner Eindruck von der Tiefe des Schnees. Meine Stiefel waren vollkommen verschwunden.



Wir beide vorm Eingang des Eiheiji.
Unsere Purikura.

Ansonsten gibt es auch in letzter Zeit nicht so viel zu berichten. Da Wetter ist weiterhin komisch, Japaner sowieso ;) und Uni ist doof. Da meine Zeit hier aber so langsam wirklich abläuft (heute sind es noch 12 Tage!! bis zur Heimreise), war ich zwischendurch noch ein bisschen Shoppen und habe mir das ein oder andere gekauft, was unbedingt noch mit muss. So habe ich mittlerweile soweit alles zusammen, was ich haben wollte und auch Mitbringsel für meine liebe Schwester sind schon vollständig. Nach und nach klären sich auch die letzten verbleibenden Fragen bezüglich meines Auszugs aus dem Wohnheim, z.B. wann der jemand zur Zimmerabnahme vorbeikommt usw.. Auch Zettelkram, den ich ausfüllen musste, habe ich heute abgegeben. Das ist schonmal abgehakt. Außerdem habe ich heute noch 2 kleine 1,9kg Pakte zur Post gebracht. Und trotzdem habe garantiert noch viel zu viel Gepäck. Alle Hoffnungen liegen jetzt auf J., die mit mir zurück fliegt und darauf, dass in ihren Koffern sowohl noch Platz als auch Kilos frei sind^^ Damit ich nicht kurzfristig noch ein Paket schicken muss, das wäre blöd. Mal sehen :)
Nächste Woche sind dann Klausuren, von denen ich vermutlich nicht allzu viele mitschreiben werde, weil ichs teilweise auch garnicht kann oder einfach komplett die Motivation fehlt. Worüber soll man denn eine Klausur schreiben, wenn der ganze Unterricht darin bestand, ein japanisches Drama zu gucken... Sprich es bleibt viel Zeit, um letzte Dinge zu erledigen und zu tun, die ich noch einmal vor der Abreise tun möchte. Und nächste Woche Samstag geht es dann schon los! Irgendwie unglaublich, aber auch ein kleines bisschen traurig. Japan ist ja schon ganz cool und wer weiß, wann ich das nächste mal hier sein werde. Aber bevor es zurück nach Deutschland geht, melde ich mich auf jeden Fall nochmal :)


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